Einar Ubo´s Söldner
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Verfasst am: 13.06.2009, 09:39 Titel: Baumwolle doch autentisch?! |
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Ich hab aus langeweile mal bisschen nach Stoff gesucht und bin darauf gestoßen, dass ein Baumwwoll-Leinen-Gemisch = Barchent oder Baumwolle durchaus autentisch seien kann. Zumal kostet es nur 1/4 vom normalen Leinen =)
Quelle bei Wikipedia:
Barchent (von arabisch barrakan - "Stoff aus Kamelhaar", bzw. persisch baranka - "Schafwolle"; veraltet auch Parchend; die Bezeichnung findet sich in mehreren Sprachen: lateinisch barracanus, ital. barracano, span. barragán, franz. futaine, engl. fustian) ist ein Mischgewebe aus Baumwolle auf Leinenkette, das glatt, auf einer oder auf beiden Seiten aufgeraut ist.
Der glatte Barchent hat entweder einen vierschäftigen Köper, wie der Croisé, und daher zwei rechte Seiten (beidrechter Barchent), ist aber gröber und von dichterem Gewebe als der Croisé, oder er hat einen vierschäftigen einseitigen Köper (Futterbarchent, Bettbarchent, Inlett, Bettdrell).
Der Atlasbarchent ist fünfbindig und atlasartig geköpert. Der rauhe Barchent ist drei- bis vier- oder fünfbindig und zwar so geköpert, dass auf einer Seite 2/3, 3/4 oder 4/5 des groben und weichen Eintrags flott liegen. Dieser wird entweder schon auf dem Stuhl oder nach der Bleiche durch Aufkratzen mit Kardendisteln oder feinen Eisendrahtkratzen mit Handarbeit oder mittels einer Rauhmaschine aufgeraut.
Der Barchent erhält dadurch eine mehr oder weniger langfaserige, flaum- oder wollartige Oberfläche, welche bei den starken, zu Winterkleidern dienenden Stoffen auch noch tuchartig geschoren wird (Baumwollmolton, englisches Moos); dieser rauhe Barchent dient auch zu Wachstuch.
Schnürbarchent zeigt auf der rechten Seite nur Eintrag, auf der linken ein leinwandartiges Gewebe mit schmalen, flachen Längsrippen; Pikeebarchent erscheint wie mit würfeligen oder anderen geradlinigen Figuren gesteppt.
Barchent verdrängte seit dem 14. Jahrhundert mehr und mehr das Leinen. Zu den führenden Zentren der Barchentherstellung auf dem europäischen Markt gehörten u.a. Ravensburg, Ulm und Augsburg.
Die Barchentweberei kam ab dem Ende des 19. Jahrhunderts allmählich zum Erliegen, da für Unterkleider, Futter und Überzüge mehr gewirkte und leicht gewebte baumwollene und halbwollene Zeuge in Gebrauch kamen. Heute wird Barchent nur noch selten verwendet.
Der Barrakan, Barragan oder Berkan ist das weite Kleid, das im Mittelmeerraum von Männern häufig getragen wird.
Und von Lederkram find ich die Beschreibung auch recht gut bezieht sich aber mehr auf Baumwolle:
Baumwolle
Ist die beliebteste Naturfaser. Sie ist eine Pflanzenfaser und hat viele gute Trageeigenschaften. Die Baumwollpflanze, ein strauchartiges Gewächs aus der Familie der Malven, wächst in tropischen oder subtropischen Gebieten. Nach der Blüte bilden sich walnussgroße Fruchtkapseln. Zur Erntezeit springen die Baumwollkapseln auf und die weichen weißen Samenhaare quellen heraus. Baumwolle ist strapazierfähig, formbeständig und haltbar. Sie ist weich und angenehm auf der Haut. Baumwolle kann nahezu 20% ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und fühlt sich dennoch trocken an.
Die Samenfasern des tropischen Baumwoll-Strauches sind schon lange vor unserer Zeitrechnung Grundlage für kostbare Gewebe:
Im babylonischen Reich hießen sie "Weißes Gold".
Die erste Kunde von indischer Baumwolle gibt um 450 vor unserer Zeit der griechische Geschichtsschreiber Herodot. Durch die Araber verbreitet sich die Pflanze auch in Europa, insbesondere in Spanien und Italien.
Das Lauchheim Grab 974 (ca. 500 nach Chr.) enthielt einen der frühesten Nachweise für Baumwolle in Europa.
Weitere europäische Baumwoll-Funde, stammen nach Inga Hägg aus vereinzelten Gräbern in Birka in Schweden (ca. 9./10. Jahrhundert), die wohl mit Fernhändlern in den hohen Norden geraten sind.
Zahlreiche mittelalterliche Bezeichnungen stammen aus der Antike, z. B. bombacium, cotum, gossypium, lana xylina.
Im 12. Jahrhundert (Kreuzzüge) steigt der Import von roher und gesponnener Baumwolle rasch an. Die mittelalterlichen Baumwoll-Stoffe sind durchweg Mischgewebe, teils mit Seide oder Wolle, teils mit Leinen.
In Mitteleuropa beginnt der Baumwollanbau Anfang des 13. Jahrhunderts in Spanien und Italien.
Ab dem 14. Jahrhundert ist Barchent (Baumwoll-Leinen-Mischgewebe) allgemein verbreitet. In Süddeutschland und Flandern entsteht eine große Barchentproduktion. In dieser Zeit entsteht auch der Begriff Aketon für wattierte Rüstungen und auch wattierte Kleidung (speziell im Französischen), der sich aus Al´qtun - arabisch für Baumwolle - herleitet.
Einer der ersten, Erhaltenen Gambesons ist der Pourpoint von Karl dem Kühnen (Ende des 14. Jahrhunderts), der auch eine Füllung aus Baumwolle hat.
Barchent wurde spätestens im 15. Jahrhundert zur preiswerten Alternative zu Leinenstoffen.
Die Hochzeit der Baumwollindustrie begann in England Ende des 18.Jahrhunderts mit der Erfindung der Spinnmaschine.
Pflege: Baumwolle kann problemlos bei 40°C gewaschen werden und ist bügelfähig.
Gebleichte Baumwollkleidung ist auch bei 60 bis 90°C waschbar. _________________ Einem Körper der gesund ist, dem genügt ein leerer Geist! |
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