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Wurfzabel, heute besser bekannt als Backgammon
 
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Duncan
Hauptmann der Söldner
Hauptmann der Söldner



Anmeldedatum: 02.07.2006
Beiträge: 6379

BeitragVerfasst am: 17.07.2006, 11:54    Titel: Wurfzabel, heute besser bekannt als Backgammon Antworten mit Zitat

Das älteste Backgammonbrett der Geschichte wurde in der „verbrannten Stadt“ gefunden, der archäologischen Fundstelle in der iranischen Provinz Sistan und Baluchestan. Dieses Spiel ist über 5.000 Jahre alt. Es ist älter als ein Brett, das Mitte der 1920er Jahre in der Stadt Ur vom britischen Archäologen Sir Leonard Woolley entdeckt wurde.

Weitere Spielbretter fand man im Grab von Tutenchamun im Nil-Delta, die etwa um 1.500 vor Christus entstanden sind. Viele Grabmalereien zeugen von der Beliebtheit des Brettspieles, das sowohl von den Führern als auch vom gemeinen Volk gespielt wurde.

Aus dem ägyptischen Spiel Senet entwickelten später die Römer das Spiel Duodecim Scripta, welches als erster naher Verwandter zum Backgammon angesehen werden kann. Man spielte mit drei Würfeln, und es gab drei verschiedene Bezeichnungen: Alea (Würfe), Tabulae (Brett, Tisch) und Ludus duodecim scriptorum (das 12-Linien-Spiel).

Bei Pompeji wurde eine zweiteilige, riesige Wandmalerei entdeckt: im ersten Bild sieht man zwei diskutierende Römer beim Spielen,



im zweiten Bild den Besitzer der Herberge, der die beiden gerade gewaltsam aus seinem Haus befördert.



Die römische Version, Tabula, wurde in ganz Europa eingeführt. Zuerst war es ein beliebter Zeitvertreib der Adeligen, doch allmählich setzte es sich auch in der breiten Bevölkerung durch. Die Kirche versuchte jahrzehntelang vergeblich, das Glücksspiel zu verhindern.

Wurfzabelspieler (13. Jahrhundert)
Trotz der Beliebtheit des 12-Linien-Spieles im großen römischen Reich dauerte es bis zu den Kreuzzügen, bis das Spiel auch im restlichen Europa richtig bekannt wurde. Im Mittelalter wurde es unter anderem als „Nard“ (Persisch), „Plakoto“, „Tric Trac“, „Puff“, „Tables“ etc. bezeichnet; man spielte nun mit zwei Würfeln. Im Mittelalter wurde eine Version namens Wurfzabel gespielt, die als direkter Vorgänger des heutigen Backgammons gilt.

Doch nirgendwo in der westlichen Welt wurde schon so früh und so intensiv Backgammon gespielt wie in England. Laut mündlichen Überlieferungen hatte König Löwenherz mit der Spielleidenschaft seiner Soldaten seine liebe Not. Es gab einen Erlass, dass niemand, der von geringerem Stand als ein Ritter war, um Geld würfeln durfte.

Der Name Backgammon wurde im Jahr 1645 erstmals verzeichnet und bezeichnet das Wiedereinsetzen geschlagener Spielsteine in das Brett. Der englische Spielebeschreiber Edmond Hoyle kodifizierte die Regeln etwa im Jahre 1743.

Die letzte entscheidende Veränderung war die Einführung des Verdoppelungswürfels. In den 1920er Jahren wurde in einem New Yorker Spielclub das Doppeln erfunden, was einerseits sehr die Erhöhung der Spannung und andererseits eine Einschränkung des Faktors Glück bewirkte.

Die Regeln des modernen Backgammon stammen vom Card and Backgammon Committee des New Yorker Racquet and Tennis Club aus dem Jahre 1931.


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Backgammon
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Duncan O`Brady
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